Rückblicke
Die Geschichte der Schwedischen Tourenwagenmeisterschaft (STCC)
Die Wurzeln der schwedischen Tourenwagenmeisterschaft liegen überraschender Weise im Mutterland des Motorsports. Dort klagte die ansässige Tourenwagenmeisterschaft Ende der 1980’er einen enormen Interessenschwund bei Zuschauern, Herstellern und Sponsoren. Um Jonathan Ashman wurde eine kleine Arbeitsgruppe gebildet, die binnen kurzer Zeit ein neues Reglement auf die Beine stellte, um den Motorsport wieder attraktiver zu machen. Ein Eckpunkt dieses Reglements war die Vereinheitlichung des Hubraums auf 2l mit einem maximalen Drehmoment von 8500 Nm. Das Ergebnis war die britische Tourenwagenmeisterschaft (BTCC) in der Form, wie wir sie heute kennen.
Im Jahr 1994 trat Volvo werksseitig mit einem Auto basierend auf den 850 – Kombi an. Ein skurriles Gefährt, das aber nach 5 Jahren mit Rickard Rydell seinen ersten Sieg in der BTCC einfahren konnte.
Durch den Werkseinsatz von Volvo in der BTCC, kurbelte Peggen Andersson die schwedische Medienlandschaft an, den britischen Motorsport im schwedischen Fernsehen zu zeigen. Anfangs gestaltete es sich schwierig eine ausländische Tourenwagenserie in Schweden zu verkaufen, allerdings stieg das Interesse in einer Saison schlagartig an. Durch die Popularität der BTCC in Schweden, wurden auch Wünsche nach einer eigenen und ähnlichen Tourenwagenserie laut. Genug Rennstrecken und Motorsportinteressierte hat man traditionell in diesem Land und es war nur eine Frage der Zeit, bis Volvo Bemühungen anstellte eine eigene Serie in Schweden an den Start zu bringen. Schon 1995, ein Jahr nach den Werkseintritt in der BTCC, bat Volvo das Rennteam um Tom Walkinshaw (TWR) um technische Hilfe und Ausstattungen. In den ersten Jahren war die STCC ein Sammelsurium an alten Super-Tourenwagen und anderen Tourenwagen, doch in wenigen Jahren entwickelte sie sich zu einer hochinteressanten Serie für Hersteller und Medien.
Trat Volvo auf großem Engagemeant von Jan "Flash" Nilsson der Nordic Super Car bei, die später in der Saison in die STCC umbenannt wurde. "Flash" dominierte die Saison, die allerdings nur 5 Super-Tourenwagen umfasste, und gewann schließlich die Meisterschaft vor Thomas Johansson auf einem BMW und Mikael Dahlgren auf einem Mercedes.
Gab der mehrfache DTM-Meister Matthias Eckstörm seinen Einstand in der STCC. Er gewann den Wettbewerb „Young Driver of the Year“ und durfte über die ganze Saison für Picko Trogberg einen Volvo 850 pilotieren. Es zeigte sich schnell, dass der Ehrgeiz von Matthias, im Einklang mit fehlendem Respekt auf der Strecke vor großen Namen, aus ihn einen großen Fahrer machen würde. Er konnte seine Debütsaison gleich als zweiter, hinter Jan Nilsson, abschließen.
1998
Stießen mit Opel, Honda, BMW und Audi einige große Hersteller hinzu, die die STCC enorm bereicherten. Die Saison 1998 wurde von Fredrik Ekblom auf einem BMW gewonnen. Jan Nilsson war auf seinem S40 zweiter.
Wuchs die STCC zu einer der stärksten Serien im Motorsport an. Ganze 30 Autos auf 10 verschiedene Marken trugen ihre Rennen auf den schwedischen Rennstrecken aus. Die Saison wurde von dem Norweger Thommy Rustad dominiert, doch leider kam es im letzten Rennen zu einer Wende zugunsten von Matthias Ekström.
Blieb das Feld beständig und wurde mit zahlreichen neuen Autos von Volvo, Audi, Honda und Nissan ausgestattet, die in den anderen Tourenwagenserien zahlreiche Siege einfuhren. Meister wurde Thommy Rustad, der sich für die vorige Saison rechen konnte, als er seine überragende Führung im letzten Moment abgab.
2001
Das Jahr 2001 stand ganz unter den vier Ringen von Audi. Denn sowohl Robert Colciago, als auch Tobias Johansson konnten beide Meisterschaften (STCC und Synsam Cup) gewinnen. Darüber hinaus wurde durch Tobias Johansson bewiesen, dass auch Privatfahrer mit siegfähigem Material unterwegs sind. Der Schwede gewann den Lauf auf dem Ring Knutstorp.
2002
Wurde die STCC unter den Super Tourenwagenregeln ausgeschrieben. Das Fahrerfeld war im Hinblick auf die tollen Vorjahre nicht mehr ganz so voll, dennoch gab es viele spannende Rennen. Jan Nilsson führte die Meisterschaft bis zum letzten Lauf an, doch im Rennen fuhr er einmal zu schnell durch die Boxengasse, was mit einer Drive Through-Strafe belegt wurde und musste den Gesamtsieg in letzter Sekunde an den Italiener Robert Colciago hergeben.
2003
Kamen schließlich die neuen Autos. Audi startete mit den Fahrern Fredrik Ekblom, Tobias Johansson und Tommy Kristoffersson und führte die Meisterschaft weitestgehend, die am Ende von Fredrik Ekblom gewonnen wurde. Volvo beendete das Engagment in der STCC wodurch Jan Nilsson sein eigenes Team gründete und mit einem Volvo S40 an den Start ging. Thomas Engström konnte für seinen Honda Unterstützung von der italienischen JAS Mannschaft gewinnen und fuhr zusammen mit Tommy Rustad auf Opel mit um die Meisterschaft. Die größte Überraschung erregte aber sicherlich das neue Team WestCoastRacing mit Richard Göransson, der seine internationale Karriere aufgegeben hatte. Sie fuhren die meisten Pole Positions ein und erzielten die meisten Siege, allerdings hatten sie auch die meisten Ausfälle zu beklagen, wodurch sie zum Ende nur auf den 5. Rang kamen.
2004
Wurde das Jahr der jungen Wilden. Richard Göransson (26) konnte bereits in der vorigen mehrmals siegen und zeigte zusammen mit WestCoastRacing sein ganzes Potential – er hat die Hälfte aller Rennen gewonnen und konnte auf jeder Strecke die Bestzeit im Rennen fahren. Bei dieser faszinierenden Leistung ist es nicht verwunderlich, dass Mercedes ihn zu einem DTM-Test einlud. Neben Göransson erregte Robert Dahlgren (25) die Massen. Der junge Schwede startete für Jan Nilsson auf einen Volvo und konnte in seiner Debütsaison drei Siege einfahren. Für seinen Teamchef Jan Nilsson hingegen lief die Saison alles andere als rund und landete auf den vierten Gesamtrang.
2005
Konnte Richard Göransson seinen Titel bei WestCoastRacing verteidigen. An seiner Seite bekam er bei WestCoastRacing den jungen Schweden Thed Björk, der eine sehr starke Saison fuhr und am Ende auf den 2. Gesamtrang stand. Johan Stureson fuhr auf seinen Peugeot ebenfalls eine starke Saison und landete auf den dritten Platz. Jan Nilsson verkaufte Anfang des Jahres sein Team an Volvo und gab bekannt, dass er im skandinavischen Porsche Carrera Cup fahren würde. Doch bereits im Frühjahr dementierte er dies wieder und stellte sein neues Auto vor, einen BMW, den er allerdings im Privaten-Cup pilotieren wird – am Ende landete er auf den 9. Gesamtrang. Für das neue Volvo-Team um Edward Sandström und Robert Dahlgren begann die Saison etwas stürmisch, doch mit den Plätzen 4 und 7 hat man eine gute erste Saison gefahren. Neben das neue Volvo Team feierte Mercedes sein Einstand in der STCC. Tobias Johansson und sein Team entwickelten und bauten zwei Wagen in Eigenregie auf, die er und Hans Simonsson pilotierten.
Jahr | Fahrer | Auto |
1996 | Jan "Flash" Nilsson | Volvo 850 |
1997 | Jan "Flash" Nilsson | Volvo 850 |
1998 | Fredrik Ekblom | BMW 320 |
1999 | Mattias Ekström | Audi A4 |
2000 | Tommy Rustad | Nissan Primera |
2001 | Roberto Colciago | Audi A4 |
2002 | Roberto Colciago | Audi A4 |
2003 | Fredrik Ekblom | Audi A4 |
2004 | Richard Göransson | BMW 320 |
2005 | Richard Göransson | BMW 320 |
2006 | Thed Björk | Audi A4 |
2007 | Fredrik Ekblom | BMW 320 |
2008 | Richard Göransson | BMW 320 |
2009 | Tommy Rustad | Volvo C30 |
Scandinavian Touringcar Cup
Jahr | Fahrer | Auto |
2010 | Robert Dahlgren | Volvo C30 |